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Rede: Klimakrise ist in Sachsen angekommen

Sehr geehrter Herr Präsident,

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Unser Wald ist in einem extrem schlechten Zustand. 

Das ist so, weil die Klimakrise auch in Sachsen längst angekommen ist.

Falls sie mir nicht vertrauen, ich empfehle ihnen einen Blick in das letzte statistische Jahrbuch des Landesamtes zu werfen, da war der Klimakrise in Sachsen explizit Thema.

Dort wurde deutlich, dass wir an den Messstationen in Dresden Klotzsche und auf dem Fichtelberg massive Einbrüche beim mittleren monatlichen Niederschlag vor allem in den Sommermonaten haben.

Die Temperaturabweichungen sind mittlerweile auch für jede und jeden spürbar.

Ich hab mir das mal in Leipzig angeschaut und da sind wir im Januar eine Abweichung von +3°C zu den Januaren von 1981-2010.

Und ich vermute das Kabinett hat beim Besuch auf dem Fichtelberg gesehen in welchen Zustand da die Skipiste dort ist. 

Als ich dort vor 20 Jahren Snowboardfahren gelernt hab, musste man in Oberwiesenthal fast Schneeketten mitnehmen.

Wir sind auf dem besten Weg dazu, dass die heute in Sachsen geborene Generation keinen Schnee mehr kennen wird.

Wintersportland werden wir wohl nicht mehr lange bleiben.

Das wird große Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft in den Skigebieten haben und natürlich auf den Tourismus im Allgemeinen. 

Und was für unseren Wald extrem gefährlich ist, ist es natürlich auch für uns Menschen.

In den heißen Sommermonaten 2018 sind deutschlandweit über 8000 Menschen mehr gestorben als im Vergleich zu 2017. 

Das trifft natürlich besonders die kranken und alten Menschen und von denen haben wir bekantlich durch den demografischen Wandeln in Zukunft immer mehr.

Deshalb müssen wir dringend umdenken und unser Sachsen endlich klimaneutral machen, Vorbild sein und unseren Beitrag leisten.

Und ich kann ihnen auch sagen wie wir es nicht machen sollten, nähmlich mit Kerneenergie. 

Der Anteil der Primärenergieversorgung liegt in Deutschland bei ca 6% Tendenz fallend, beim Endenergieverbrauch ist der Anteil sogar noch kleiner.

Außerdem sind die wirtschaftlich gewinnbaren Mengen an Uran sehr stark begrenzt. Und wo die Endlager hinsollen, hat bisher auch niemand verraten. 

Der Strom aus neuen Atomkraftwerken ist heute erheblich teuerer als der Strom aus Solar- oder Windkraftanlagen.

Wo wir gerade bei Solar und Windkraft sind, da frag ich mich doch wirklich wieso Herr Urban nicht an deren Wettbewerbsfähigkeit glaubt und dann aber eine eigene Solar Firma gründet?

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sachsen darf nicht länger Schlusslicht bei den neugebauten Windrädern sein. 

Wir brauchen einen Neustart der Energiewende. 

Den werden wir einleiten in dem wir den Klimaschutz als Staatsziel aufnehmen und endlich ein Klimaschutzgesetz mit konkreten Maßnahmen in den einzelen Bereichen festschreiben.

Und wenn Kohleunternehmen zusätzlich zum eigenen Geschäft noch die Entschädigungszahlung erhalten, so muss das als Spielraum gesehen werden, den gesetzlichen Verpflichtungen für die Bergbaufolgekosten nachzukommen. Das gilt es jetzt abzusichern.

Wir stehen hier vor einer riesigen Aufgabe. Lassen Sie uns diese Chance nutzen und in Sachsen unseren Beitrag leisten, hier eine lebenswerte und gerechte Zukunft für alle zu schaffen. 

Vielen Dank

Dieser Beitrag ist, sofern nicht anders angegeben, nach Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0  lizensiert.

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