Ein Dorffest bei der Einweihung von Windmühlen in Sachsen?! Genau das gab es 2022 im Windpark Sitten im Landkreis Leisnig. Gemeinsam mit Bernhard Herrmann,MdB, und der Landesarbeitsgemeinschaft Energie haben wir in der letzten Woche den Windpark besucht. Der Bürgermeister von Leisnig, Carsten Graf, hat sich dankenswerter Weise die Zeit genommen und uns im Rathaus empfangen, einige spannende Details zum Projekt erklärt und mit uns die Anlagen besucht.
Seit Ende der Neunziger sind zwei Windparks am Netz: zehn Windräder in Bockelwitz, sieben in Sitten.
Es gab damals schon früh Bewusstsein dafür, dass Windkraft allen in der Kommune zu Gute kommen kann. Der frühere Bürgermeister Michael Heckel konnte damals viele Menschen für die Windkraft gewinnen.
Das Engagement zahlt sich bis heute für die Kommune aus: für die beiden großen, modernsten Windräder im Windpark gibt es 30.000-50.000 Euro pro Windrad pro Jahr.
Auf die Frage, warum die Bevölkerung Leisnigs die Windkraft so breit befürwortet, hat der Bürgermeister eine sehr praktische Antwort:
Der Ort liegt direkt an der A14. Das Argument die Windräder seien laut und stören die Ruhe im Ort würde in keinster Weise greifen, weil neben der guten Laufruhe der Rotorblätter auch die Autobahn immer wesentlich lauter sei.
Draußen auf dem Feld kam der Biolandwirt Eckhard Voigt dazu, er gehört der Verpächtergemeinschaft aller Landeigentümer an, auf denen die Windmühlen stehen. Dank eigener Einnahmen aus den erneuerbaren Energien steht sein Hof wirtschaftlich besser da.
Graf träumt von einem dorfeigenen „Leisnig-Rad“, das in der Lage wäre, die gesamte Bevölkerung von 8300 Haushalten das ganze Jahr über mit Strom zu versorgen.
Im Anschluss an den Besuch des Windparks gab es noch die Gelegenheit sich in einer Gaststätte in Leisnig auszutauschen. Danke an alle Organisator:innen für den gelungenen Ausflug!
Redaktioneller Hinweis: In einer vorherigen Version dieses Beitrags wurde fälschlicherweise geschrieben, dass die örtliche Sparkasse an einem Beteiligungsprojekt arbeitet. Dies entspricht nicht den Tatsachen und wurde korrigiert.
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